Das integrierte Mobilitätskonzept
Anlass und Inhalte
Die Erderwärmung zu bremsen ist wohl die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts. Industrie und Mobilität stehen vor gewaltigen Umbrüchen. Vor diesem Hintergrund hat die Kreisstadt Unna beschlossen, ein nachhaltiges integriertes Mobilitätskonzept erarbeiten zu lassen.
Im Gegensatz zu früheren überwiegend netz- und infrastrukturorientierten Verkehrsentwicklungsplänen sollen in dem Mobilkonzept alle relevanten Einflüsse und Maßnahmenebenen aus den Themenfeldern Mobilität und Verkehr aufgehen. Ein wesentlicher Aspekt des Mobilitätskonzeptes ist das Aufzeigen einer ganzheitlichen Strategie unter Einbeziehung aller Verkehrsträger und-teilnehmer(innen), wobei die Vernetzung eine wesentliche Rolle spielt. Die Erreichbarkeit der Innenstadt und der einzelnen Stadtteile ist ein weiterer Aspekt. Dabei sind im Konzept nicht nur reine Einzelmaßnahmen aufzulisten, vielmehr ist eine perspektivische Ausrichtung erwünscht. Der so gewählte Bearbeitungsansatz bietet die Chance für die Erstellung eines umfassenden Rahmenkonzeptes als Grundlage für zukünftige Detailplanungen mit dem Fokus auf Nahmobilitätslösungen. Das Konzept soll darauf ausgelegt sein, den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu vermeiden, zu verlagern und zu verbessern, wobei ÖPNV/SPNV und der Sharinggedanke unterstützend wirken. Es sind beispielhaft/für die herauszuarbeitenden zentralen Achsen/flächendeckend Lösungsansätze für Straßenzüge/Achsen herauszuarbeiten, die auf eine Änderung der Straßenaufteilung und Nutzung durch die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer:innen abzielen. Hierbei sind sowohl die Art der Nutzung als auch die unterschiedlichen Nutzergruppen und die spezifischen Anforderungen am jeweiligen Erfüllungsort einer Nutzung zu berücksichtigen.
Der Nahmobilität soll hier die Chance und Möglichkeit eingeräumt werden sich gegen das Konzept der autogerechten Stadt zu behaupten. Maßnahmen, die zu einer systematischen Förderung der Nahmobilität und zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum führen, sind darzustellen.
Ein öffentlicher und transparenter Planungsprozess soll zu einer Änderung des Mobilitätsverhaltens auf kommunaler Ebene zugunsten des Umweltverbundes (Fuß- und Radverkehr, ÖPNV) beitragen. Hierzu wird eine prozessbegleitende Arbeitsgemeinschaft Mobilität ins Leben gerufen werden. Eine Beteiligung der breiten Öffentlichkeit ist ebenfalls vorgesehen. Das Mobilitätskonzept sollte mit denen anderer Kommunen im Kreis Unna abgestimmt werden, damit Synergieeffekte genutzt werden können.
Das Mobilitätskonzept soll als Handlungsrahmen für die künftige und nachhaltige Mobilitätsentwicklung in der Kreisstadt Unna dienen und praxisnahe Handlungsempfehlungen und Maßnahmenvorschläge für alle Verkehrsträger und -teilnehmer(innen) beinhalten.
Gemeinsam zum Ziel!
Die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts erfolgt in einer engen Zusammenarbeit mit dem Verkehrsplanungsbüro Planersocietät. Die die Stadtverwaltung sowohl fachlich als auch in Bezug auf den Dialogprozess unterstützen.
Gleichzeitig hat die Beteiligung der gesamten Stadtgesellschaft Unnas einen sehr hohen Stellenwert im Entwicklungsprozess des Mobilitätskonzeptes. Eine kontinuierliche und rege Beteiligung von Verwaltung, Politik, Institutionen und Verbänden sowie der Bürgerinnen und Bürger soll sicherstellen, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse bestmöglich Eingang in das Konzept finden. Um die Ideen, Wünsche und Anregungen der Öffentlichkeit in das Mobilitätskonzept einfließen zu lassen, gibt es verschiedene Beteiligungsformate zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Erarbeitungsprozess des Mobilitätskonzeptes.